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Herstellung von Prüfgasen

Informationen zu Vorbehandlung, Produktionsprozess und Besonderheiten

Vorbehandlung

Neben der Auswahl des idealen Behältermaterials für das jeweilige Gas spielt die Vorbehandlung des Behälters für die Produktqualität eine entscheidende Rolle. Die Druckgasbehälter werden unter Einsatz von Turbomolekularpumpen einer intensiven Behandlung unterzogen. In einem umfangreichen Spül-/Evakuierzyklus, bei gleichzeitiger Erwärmung der Druckgasbehälter, wird erreicht, dass auch Spuren von Gasen, Dämpfen und speziell Feuchte bis unter die analytische Nachweisgrenze entfernt werden. Zudem werden alle Druckgasbehälter vor der Befüllung auf Partikelemissionen sowie verbleibende Restverunreinigungen geprüft.

Produktionsprozess

Für die Herstellung von Prüfgasen werden ausschließlich Gase hoher Reinheit und Dämpfe von reinen Flüssigkeiten eingesetzt. Neben den Reingasen aus unserem Lieferprogramm stehen Ihnen zahlreiche weitere Substanzen als Beimengungen zur Verfügung.

Die Herstellung erfolgt in erster Linie gravimetrisch. Dabei kommen modernste hochauflösende Präzisionswaagen mit hoher Tragkraft zum Einsatz. Somit ist der direkte Bezug der eingewogenen Gase zur Basisgröße „kg“ bzw. „mol“ gegeben. Prüfgasgemische im ppm- und ppb-Bereich werden sofern nötig unter Verwendung geeigneter „Vorgemische“ gravimetrisch hergestellt.

Nach dem Füllvorgang wird das Gasgemisch in einem zusätzlichen Arbeitsschritt homogenisiert. Einmal homogenisierte Gasgemische ändern ihre Zusammensetzung nicht mehr. Das gilt jedoch nur, solange die Kondensationstemperatur einer Beimengung nicht unterschritten wird (temperaturempfindliche Gemische werden auf dem Zertifikat speziell gekennzeichnet).

Auf die Homogenisierung folgt unverzüglich die Qualitätssicherung mittels Gasanalyse. Für die Qualitätsprüfung der Produkte nutzt Linde diverse Verfahren. Auf Basis dieser Untersuchungen wird im Anschluss das entsprechende Zertifikat erstellt, welches mit der Gasflasche ausgeliefert wird.

Besonderheiten bei unter Druck verflüssigten Gasgemischen

In einer Gasflasche können Gasgemische sowohl ausschließlich in der Gasphase als auch unter Druck verflüssigt vorliegen, d. h. der überwiegende Teil des Gemisches liegt als Flüssigkeit vor (Dichteverhältnisse zwischen Gas- und Flüssigphase liegen grob bei 1:1000). Beimengungen mit niedrigen Dampfdrücken erlauben bei gasförmigen Füllungen nur entsprechend niedrige Fülldrücke und damit nur eine geringe verfügbare Menge des jeweiligen Prüfgases. Werden größere Mengen solcher Gase benötigt, ist die Bereitstellung in flüssiger Form vorteilhaft.